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Liebe/r [Veranstaltungsort],

Ich schreibe Ihnen, um Sie zu bitten, die Ausstrahlung des Eurovision Song Contest
2024 abzusagen und stattdessen die Möglichkeit einer alternativen Veranstaltung in
Betracht zu ziehen. Möglicherweise wissen Sie nicht, dass die Palästinenser*innen zum
Boykott des Wettbewerbs aufgerufen haben, weil sich die Organisatorin, die
Europäische Rundfunkunion (EBU), weigert, Israel trotz seines anhaltenden
Völkermords in Gaza und seines Apartheidregimes aus dem Wettbewerb
auszuschließen.

Wir befinden uns jetzt im sechsten Monat der israelischen Völkermordkampagne gegen
die 2,3 Millionen in Gaza lebende palästinensische Bevölkerung, die heftigen und
unerbittlichen Angriffen ausgesetzt ist. Zehntausende Palästinenser*innen wurden
getötet und über eine Million vertrieben. Laut Oxfam und wichtigen internationalen
Menschenrechtsorganisationen setzt Israel den Hunger als Waffe gegen die
Palästinenser*innen in Gaza ein, wobei die Belagerung akuten Mangel an
Nahrungsmitteln, Wasser und lebenswichtigen Medikamenten verursacht.

In einer Zeit, in der die Rechenschaft für diese Verbrechen so dringend erforderlich ist,
bietet Israels Teilnahme an Eurovision eine Bühne, auf der es seine Kriegsverbrechen
gegen Palästinenser vertuschen und sich als locker und unterhaltsam präsentieren
kann. Die Teilnahme am Eurovision Song Contest ermöglicht es Israel, von seinem
anhaltenden Völkermord mit Hilfe von “Art-washing”, also des Reinwaschens mittels
Kunst, abzulenken. Dieser propagandistische Wert wurde vom israelischen Präsidenten
Isaac Herzog erkannt, der kürzlich erklärte: „Es ist wichtig, dass Israel beim Eurovision
Song Contest auftritt.“

Die Europäische Rundfunkunion hat bereits gezeigt, dass sie solche Maßnahmen
ergreifen kann, wenn sie es wünscht. Im Jahr 2022 schloss die EBU Russland wegen
seiner illegalen Invasion der Ukraine aus dem Wettbewerb aus. Die EBU hat sich
jedoch geweigert, palästinensischen Forderungen,Israel wegen seiner jahrzehntelangen
Unterdrückung des palästinensischen Volkes, einschließlich seines anhaltenden
völkermörderischen Angriffs auf Palästinenser*innen in Gaza, zu verbannen, und zeigt
damit eine heuchlerische Missachtung des palästinensischen Lebens.

Im Rahmen ihres Aufrufs zum Boykott des diesjährigen Wettbewerbs haben die
Palästinenser*innen alle Veranstaltungsorte aufgefordert, die
Eurovision-Übertragungen abzusagen und stattdessen alternative
Veranstaltungen ohne Apartheid und Völkermord zu organisieren. Ich bitte Sie,
dem Aufruf der Palästinenser*innen zu folgen und sich zu weigern, eine
Veranstaltung auszustrahlen, die es Israel ermöglicht, seine genozidalen Angriffe
durch Art-Washing zu vertuschen. Mehrere Veranstaltungsorte haben aus Solidarität
mit den Palästinenser*innen bereits Eurovision-Übertragungen abgesagt. Bitte
schliessen Sie sich ihnen an und nehmen gemeinsam eine prinzipienfeste Haltung ein.

Viele in unserer Gemeinschaft sind voller Trauer, als wir Zeug*innen eines Völkermords
werden, der per Livestream auf unsere Telefone und Fernsehbildschirme übertragen
wird. Wir alle müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um den
Palästinenser*innen, die sich dieser schrecklichen Gewalt entgegenstellen und
weiterhin Freiheit fordern, sinnvolle Solidarität zu zeigen.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen Brief zu lesen. Wenn Sie
Fragen oder Anregungen haben, zögern Sie bitte nicht, uns für ein weiteres Gespräch
zu kontaktieren, um Ihre Entscheidungsfindung zu diesem wichtigen Thema zu
unterstützen.

Mit lieben Grüßen,
[Ihr Name]